Artbestimmung
In Deutschland und Europa kommen natürlicherweise drei verschiedene Schwanenarten vor: Der bekannteste ist sicherlich der große Höckerschwan (Cygnus olor). Daneben gibt es jedoch auch noch den gleich großen, aber etwas schlankeren Singschwan (Cygnus cygnus) sowie den deutlich kleineren Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii).
Alle drei Arten tragen ein weißes Gefieder (im Jugendkleid grau) und können auf Gewässern und Feldern beobachten werden. Auch wenn die Schwäne auf den ersten Blick ähnlich aussehen, lassen sie sich bei genauerem Hingucken gut anhand eindeutiger Merkmale unterschieden.
Kopf und Schnabel
Zwergschwan
Singschwan
Höckerschwan
Schnabelfarbe | Schwarz-gelb | Gelb-schwarz | Orange-schwarz |
Farbverteilung | Gelb < Schwarz | Gelb > Schwarz | Orange > Schwarz |
Farbwirkung (auf Entfernung) | eher Schwarz | eher Gelb | Orange |
Farbmuster | Gelbanteil endet stumpf deutlich vor dem Nasenloch | Gelbanteil verläuft keilförmig bis unter das Nasenloch | Höcker an der Schnabelbasis über dem Nasenloch |
Profil | rundlicher Kopf, Übergang Schnabel-Stirn abgesetzt | länglicher Kopf, Übergang Schnabel-Stirn fließend | markanter Höcker am Übergang Schnabel-Stirn |
Jungvögel: Schnabelfarbe | Gelbanteil blassgelb, Schwarzanteil anfangs blassrosa | Gelbanteil blassgelb, Schwarzanteil anfangs blassrosa | Grau |
Jungvögel: Farbmuster | wie Altvögel | wie Altvögel | wie Altvögel |
Abbildungen zur Verdeutlichung
Im Herbst und Frühwinter sind die Schwarzanteile der Schnäbel von Zwergschwan (links) und Singschwan (rechts) noch rosa gefärbt.
Im Spätwinter färben sich die Schnäbel schwarz und nehmen endgültig das Farbmuster der Altvögel an.
Der Schnabel junger Höckerschwäne hingegen ist zu jeder Zeit vollständig schwarz.
© NABU / Cassandra Voigt
Zwergschwan
Singschwan
Höckerschwan
Allgemein | kleinster Schwan Kürzerer Hals und kleinerer Körperbau als Singschwan | Größe = Höckerschwan Körperbau schlanker als Höckerschwan, größer als Zwergschwan | Größe = Singschwan Körperbau massiger als Singschwan, wirkt daher größer |
Körperlänge | 115–127 cm | 140–160 cm | 140–160 cm |
Gewicht (ø) | 4,5–7,5 kg | 9–11 kg | 10–12 kg |
Kopf- und Halshaltung | meist gerade | meist gerade | meist S-förmig |
Stimme
Sowohl Zwerg- als auch Singschwäne sind sehr stimmfreudig, der Gesang ist melodiös und trompetend, wobei Singschwäne eine kräftigere und trompetendere Stimme haben. Der Höckerschwan wird auf Englisch mit gutem Grund auch „mute swan“ („stummer Schwan“) genannt, Verwechslungsgefahr besteht hier also nicht.
Zwergschwan
Singschwan
Höckerschwan
© Jan Sohler
© Jan Sohler
Höckerschwäne vokalisieren im Winter weniger und lassen sich akustisch am besten über ihr Fluggeräusch erkennen.
Weitere Tonbeispiele zum Zwergschwan gibt es auf xeno-canto
Weitere Tonbeispiele zum Singschwan gibt es auf xeno-canto
Tonbeispiele zum Höckerschwan gibt es auf xeno-canto
Jahreszeitliches Vorkommen in Deutschland
Zwergschwan
Singschwan
Höckerschwan
Oktober – März | Oktober – März (Rastvögel) Ganzjährig (Brutvögel) | Ganzjährig |
Außerdem
Eine vierte Schwanenart, die bei uns in Deutschland zu finden ist, ist der schwarz-gefiederte Trauerschwan (Cygnus atratus) mit einer tiefroten Schnabelfärbung. Dabei handelt es sich ursprünglich um Gefangenschaftsflüchtlinge, die natürlicherweise in Australien vorkommen. Mittlerweile gibt es jedoch auch Brutpaare in Deutschland.
Darf's noch etwas mehr sein?
…dann empfehlen wir dieses informative Video von Kalle Nibbenhagen (www.ornithologiefueranfaenger.de / Instagram: @ornithologiefueranfänger)
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