Beurteilung des Abdomenprofils (API)

Bei der Sichtung von individuell markierten Tieren (egal ob Senderschwan oder lediglich farbberingtes Tier) ist es wertvoll, eine standardisierte Einschätzung der Fettreserven vorzunehmen, da sie gewissermaßen die Kondition der Tiere widerspiegelt. Ein Großteil der Fettreserven werden als Bauchfett im Hinterleib (Abdomen) der Tiere gespeichert. Die Menge dieses Depotfetts kann im Feld anhand des Profils des Abdomens visuell eingeschätzt werden. Erhoben wird daher der Abdomenprofil Index (API; manchmal auch Konditions- oder Fettindex genannt). Zunächst für Gänse entwickelt (Owen 1981), wurde diese Technik später auch auf den Zwergschwan übertragen (Bowler 1994).

Schlanker (links) und wohlgenährter Zwergschwan (rechts). (© L.Vergin/H.-J. Augst)

...wie geht das?

Die verschiedenen Ausprägungen sind in sechs Kategorien eingeteilt (Zwischenstufen in halben Schritten sind möglich). Diese Abbildungen und zugehörigen Beschreibungen dienen als Referenz, um eine Einstufung des Abdomenprofil Index (API) vorzunehmen. Empfehlenswert ist es dabei, das Tier ausreichend lange im Feld zu beobachten, wobei es auch in eine für die Beurteilung günstige Position kommen sollte: seitlich zum Beobachter, in entspannter Haltung (nicht in angespannter Alarmhaltung). Sieht man das Tier zudem auch zeitweise von hinten/vorne, kann man sicherstellen, dass die Profillinie tatsächlich die im Volumen variierenden Fettreserven widerspiegelt (und nicht etwa nur eine schlaffe Hautfalte, was gelegentlich vorkommt). Hilfreich bei der Einschätzung kann es zudem sein, die Profillinien selbst zeichnerisch zu erfassen.

Entsprechende Vorlagen zum Ausdrucken und Mitnehmen finden sich unten zum Download.

© NABU/F. Mohrwinkel; Fotos: L. Vergin (1,5/2,5/5), Bart van Lith/NIOO-KNAW (2/3/3,5/4), H.-J. Augst (4,5)

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Übersicht der API-Stufen zum Mitnehmen (DEUTSCH). Die Umzeichnungen der Silhouetten folgen weitgehend Bowler 1994, sind jedoch angepasst an von uns tatsächlich beobachtete Formen von Profillinien.

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Overview of the API levels „to go“ (ENGLISH). The redrawing of the silhouettes largely follows Bowler 1994, but is adapted to the shapes of profile lines that we have actually observed.

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Arbeitsblatt für die Feldbeobachtung ohne Verlauf des Abdomenprofils, um dieses selbst eintragen zu können.

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  • Bowler, J.M. (1994) The condition of Bewick`s Swans Cygnus columbianus bewickii in winter as assessed by their abdominal profiles. Ardea 82: 241-248.
  • Owen, M. (1981) Abdominal profile – a condition index for wild geese in the field. Journal of Wildlife Management 45: 227-230.