Mit dem Absinken der Temperaturen kommen wie erwartet die Zwergschwäne aus dem Baltikum in die Überwinterungsgebiete zurück: Von den 45 Senderschwänen, die uns im April Richtung Norden verließen, haben sich mittlerweile 38 zurückgemeldet (Rückkehrrate 84,4 %). Von diesen sind derzeit 16 unserer Schwäne sowie vier aus dem niederländischen Projekt im Überwinterungsgebiet angekommen:
Dänemark (1): Beek (057T)
Polen (2): Kopernikus (031T), Yvonne (065T)
Niederlande (3/1): Jasmin (306T), Lisa (019T), Bine (308T) / Birthe (372E)
Deutschland/MV (3/1): Lucy (061T), Thelma (049T), Bernd (054T) / Sabrina (365E)
Deutschland/SH (4): Janina (062T), Stefan (305T), Elisabeth (036T), Faye (058T)
Deutschland/NI (3/2): Axel (015T), Tschaika (045T; verpaart mit Albireo/042T), Nadeschda (048T) / Natalie (375E), Wim (380E)
Keine Rückmeldung haben wir bislang von 7 Sendern erhalten. Von einem Sender wissen wir dabei, dass dieser defekt ist: Gagarin (051T) wurde im Januar noch lebend gesichtet, sendete aber da bereits kein Signal mehr. Ebenfalls schon länger defekt sind die Sender von Bonnie (035T, Sender abgefallen, nur noch Fußring), Heintje (041T; letzte Sichtung 31.12.2024), Albireo (042T, verpaart mit Tschaika/045T) und Jane (351E, Sender defekt seit Mai 2024).
Drei weitere Schwäne sind leider tot.
Bereits im Mai erhielten wir durch eine Mitarbeiterin des Naturreservates Nenetsky die Nachricht, dass der Sender von Kai (014T) völlig zerstört im Brutgebiet, in der Nähe des Petschora-Deltas, gefunden wurde. Es wird vermutet, dass Kai Wilderern zum Opfer gefallen ist.
Erst kürzlich sind im Baltikum zwei weitere unserer Schwäne sowie ein niederländischer Schwan verstorben. Durch eine erste Auswertung der Bewegungsdaten können dabei Rückschlüsse auf die möglichen Todesursachen gezogen werden:
Maryta (063T) starb am 20.10. auf einem Getreide-Stoppelacker östlich von Tartu in Estland. Die Senderdaten zeigten einige Tage vor dem Tod noch normale bis teils hohe Bewegungsdistanzen, gefolgt von einem abrupten Abfall auf fast null in den letzten 3–4 Tagen: Ein typisches Muster für Krankheit oder Schwäche (z. B. Vogelgrippe, Erschöpfung oder Verletzung).
Am 31.10. wurde dann auch Ljubow (023T) in Lettland nahe Rūjiena als tot angezeigt: Die Bewegungsaktivität vor dem Tod war niedrig, blieb aber relativ konstant und zeigte keine auffällige Reduktion. Dieses stationäre Verhalten lässt keine Rückschlüsse auf die Todesursache zu.
Der Schwan Nikolas (356E) aus dem niederländischen Projekt legte bis kurz vor seinem Tod am 16.10. in Estland am Peipus-See eine sehr hohe Distanz zurück (möglicherweise Migration), danach zeigten die Bewegungsdaten ebenfalls einen Abfall auf 0, was eher auf ein abruptes Ereignis hindeutet (z. B. Kollision oder Jagd).
Alle Sender wurden mittlerweile geborgen – vielen Dank an die hilfreichen Kolleg*innen vor Ort!

