Die ersten Senderschwäne haben sich vor einigen Tagen im Mobilfunknetz zurückgemeldet und sind nun auch auf unserer Karte wieder zu verfolgen: Sieben Senderschwäne befinden sich derzeit (sicherlich gemeinsam mit zahlreichen Artgenossen) in Estland. Es handelt sich dabei sämtlich um Schwäne aus dem Projekt der niederländischen Kollegen, die im Dezember 2021 als Jungvögel besendert wurden (Jule/362E, Julia/366E, Karin/353E, Marie/354E, Martina/361E, Nikolas /356E, Sabrina/365E).
Bereits im letzten Jahr hatte Karin (353E) als erste wieder Kontakt mit dem Funknetz: Mitte September überflog sie die russische Grenze und erreichte am 18.09. den Westen Estlands. In diesem Jahr ist sie etwas später dran: Bis zum 30.09. machte sie einen Zwischenstopp im Flussdelta der Nördlichen Dwina und flog dann in einem Rutsch bis an die Westküste Estlands, wo sie sich seitdem aufhält.
Insgesamt lassen sich die Schwäne in diesem Jahr etwas mehr Zeit mit der Rückkehr als in den vergangenen zwei Jahren: 2023 waren am 08. Oktober bereits 27 Schwäne westlich oder auf Höhe von Sankt-Petersburg, 2022 traf dies auf 22 Tiere zu. 2021 hingegen hielten sich zur gleichen Zeit nur drei Senderschwäne im Baltikum auf: Auch hier waren neben Jane (351E) bereits Marie (354E) und Karin (353E) die ersten, die zurückkehrten.
Den Sommer haben Martina (361E) und Sabrina (365E) auf dem Südteil der Insel Nowaja Semlja verbracht, die anderen hielten sich im Naturschutzgebiet Nenetski (Ненецкий заповедник) im Umfeld des Flussdeltas der Petschora auf.
Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass sie dort auch gebrütet haben: Die erste Brut legen Zwergschwäne meist im Alter von 4-5 Jahren an, die sieben betreffenden Schwäne sind jedoch erst 3 Jahre alt. Insgesamt ist anzunehmen, dass die nun als erste zurückkehrenden Schwäne zumeist ohne Jungtiere unterwegs sind.
Super Übersicht und Vergleich zu den Vorjahren! Danke dafür.
Die ersten Zwergschwäne (unberingt und ohne Sender) wurden nun auch in Deutschland gesehen: am 5.10.2024 zwei südlich Pramort bei Zingst (MV), und ebenfalls zwei adulte nach SW ziehend bei Fehmarn (SH) von Bernd Koop, evtl. drei am 7.10. im Fahretofter Westerkoog (SH) von Horst Rickhoff. Die Freiwilligen vom Verein Jordsand haben sie vielleicht als Singschwan eingestuft.
Hallo,
es ist ja ganz nett, die aktuellen ZWS-Zugbewegungen
zu erfahren. Neue Erkenntnisse hierdurch halten sich jedoch in Grenzen.
Wichtiger wäre zu erfahren, welche konkreten Schutzmaßnahmen –
insbesondere Schaffung von Überwinterungs- und Nahrungsbiotopen –
wurden inzwischen aufgrund des Projektes geschaffen.
Welche anderweitigen Projekterfolge können mitgeteilt werden?
In welcher Höhe wurden bereits die Projektmittel in Höhe von ca. 1,8 Mio. Euro verbraucht und für welche Zwecke? Welche Schutzerfolge können vom Zwergschwan-Biotop in den Emswiesen bei Dersum (Niedersachsen, LK – EL) mitgeteilt werden usw.?
Bernhard Hülsmann und Werner Brinkschröder