Nach und nach übermitteln immer mehr Schwäne ihre Senderdaten, inzwischen haben wir wieder Kontakt zu 29 Individuen aus unserem Projekt und dem unserer niederländischen Kollegen.
Damit kommen wie jedes Jahr auch spannende Geschichten zum Vorschein: So haben wir nun Gewissheit, dass Kai (014T) diesen Frühling zum dritten Mal in Folge den großen Umweg über Asien gemacht hat!
Während alle anderen Schwäne der nordwestlichen Route etwa entlang der Küsten von Ostsee und Weißem Meer folgen, fliegt Kai im Frühling immer erstmal nach Osten ins Inland, bis über den Ural hinaus. In jedem Jahr wurde der Umweg bisher etwas größer, dieses Jahr verbrachte Kai sogar 10 Tage in der Turgay-Tiefebene in Kasachstan.
Warum er das tut, und ob bzw. wie viele andere Zwergschwäne ihn auf dieser Reise begleiten, wissen wir nicht. Vermutet wird, dass er dieses Verhalten als Jungvogel gelernt hat: Zwergschwäne reisen im ersten Jahr im Familienverbund, ihnen scheint das Zugverhalten nicht (nur) angeboren zu sein.
Den Winter verbrachte Kai bisher immer in Lothringen, im letzten Jahr gemeinsam mit einem zweiten Senderschwan (Gunnar/383E). Noch hält er sich jedoch in Estland auf, ebenso wie vier weitere Senderschwäne. 13 Schwäne befinden sich derzeit in Lettland, neun weitere in Litauen. Am weitesten nach Westen geschafft hat es bisher Lisa (019T): Diese hält sich bereits seit zehn Tagen an der Südspitze der schwedischen Insel Öland auf.
Am weitesten östlich ist derzeit Steffen (360E): Dieser erreichte am Abend des 26.10. das Hafengebiet von Sankt Petersburg und verbrachte dort mindestens die Nacht zum 27.; weitere Daten liegen noch nicht vor.
Wieder einmal großartig, welche Geheimnisse Ihr den Schwänen entlockt. Und wir dürfen dran teilhaben. Eine Ehre für uns