Langsam macht sich der Frühjahrszug bemerkbar. Die ersten besenderten Zwergschwäne ziehen aus ihren Winterquartieren Richtung Norden. Kai (014T) und Gunnar (383E) sind seit ihrem Aufenthalt in Lothringen (Frankreich) gemeinsam unterwegs. Kai wurde 2021 als adultes Tier mit einem Sender ausgestattet, während Gunnar als Jungtier besendert wurde. Dadurch ist bekannt, dass Gunnar sich aktuell in seinem 3. Kalenderjahr befindet.
Am 24.02. starteten die beiden Zwergschwäne gemeinsam in Richtung Norddeutschland. Am 25.02. erreichten sie dann ihren neuen Rastplatz in der Gemeinde Hollingstedt. Hier verbringen sie die Nächte in der Nähe der Silberstedter Au. Tagsüber fliegen sie auf die umliegenden Graswiesen, um sich weitere Reserven für den Frühjahrszug in die Brutgebiete anzufressen.
Am 27.02. konnten die beiden in einer großen Gruppe von Zwergschwänen auf Wiesen bei Osterwittbekfeld beobachtet werden. Gunnar schien mit einem juvenilen Schwan zusammen unterwegs zu sein, ein Partner konnte dabei jedoch nicht ausgemacht werden. Dass der Jungschwan tatsächlich Gunnars Nachkommen ist, wäre aufgrund Gunnars geringem Alter eher untypisch, da in diesem Fall bereits im 2. Kalenderjahr eine Brut hätte stattfinden müssen. Es dürfte sich hierbei also um einen Fall von Adoption handeln. Kai hielt sich beim Fressen über 100 Meter von Gunnar und dem juvenilen Schwan auf, was gegen eine Verpaarung mit Gunnar spricht.
Ebenfalls im Trupp befindet sich Nikolas (356E), der vor einer knappen Woche aus England bei uns angekommen ist.
Spannend wird es auch auf dem Rückzug: Kai ist in den vergangenen Jahren dadurch aufgefallen, dass er zunächst sehr weit nach Osten flog (bis über den Ural), um dann nach Nordwesten abzudrehen und am Flussdelta des Petschora zu brüten. Gunnar hingegen zog bislang immer die „übliche“ Route entlang der baltischen Küste. Ob die momentane Synchronität ihrer Bewegungen daran etwas ändert, werden wir in etwa zwei Monaten wissen.
Warum fliegt Kai einen derart gewaltigen Umweg? Mit unserem zweckrationalen Denken kommen wir nicht weiter. Danach ist die Tour sinnlos. Aber der Flug macht ihn fit und resilient, wenn er ihn überlebt und Energie tankt er wieder auf. Im Kampf um Brutplatz und Weib ist er eventuell stärker als die „Kurzstreckenflieger“. Wer weiß es? Und der Mensch kann und muß auch nicht alles wissen, der Zweibeiner, der vergleichsweise das Weichei ist.
Das fragen wir uns auch… Zu schaden scheint es ihm offenbar nicht, das ist richtig. Eine Vermutung ist, dass er als Jungvogel die Route falsch gelernt haben könnte, eventuell bedingt durch schlechtes Wetter (z.B. Sturm, Nebel). Aktuell ist uns auch nicht bekannt, ob er auf dieser Route allein fliegt oder gemeinsam mit weiteren Zwergschwänen. Umso gespannter sind wir auf die diesjährigen Senderdaten!
In een ver verleden, in de zestiger en zeventiger jaren gebruikten kleine zwanen vaker de noorderlijke route via Zweden/Noorwegen naar Schotland om te overwinteren. Er is één keer eerder een gezenderde kleine zwaan via Schotland weer op de voorjaarstrek getrokken een tiental jaar geleden dat was 124E van het NIOO-project
Projekt Zwergschwan
Hallo,
Beringungen und Besenderungen von ZWS sind ja eine nette Abendlektüre, aber in erster Linie benötigen wir für die ZWS dauerhafte Nahrungs- und Schlafplätze. Berichten Sie doch einmal ausführlich zu den bisherigen Unternehmungen und Erfolgen in Sachen „Schaffung von Zwergschwan-Rastplätzen“. Welche Projektmittel wurden bisher für diese Rastplätze eingesetzt usw? Welche weiteren Gebietsvorhaben sind geplant, z. B. insbesondere im westlichen Niedersachsen. Würden Sie mir bitte die bisherigen Ergebnisberichte zum Projekt übersenden.
Vielen Dank im Voraus.
Werner Brinkschröder, 49191 Belm, brinkschroeder.werner@web.de