Der Schnee der vergangenen Wochen hat die Zwergschwäne aus Schleswig-Holstein weitgehend vertrieben: Clyde (013T), der sich zum Zeitpunkt des letzten Blogbeitrags und Wintereinbruchs noch ganz in der Nähe des Michael-Otto-Instituts aufhielt, konnte gut eine Woche später bereits in den Niederlanden abgelesen werden. In Schleswig-Holstein hält sich somit derzeit nur noch Axel (015T) auf – das aber dafür bereits seit Wochen recht ortstreu in der Nähe von Lägerdorf.
Die meisten Senderschwäne befinden sich im westlichen Niedersachsen und in den Niederlanden, wobei von einigen auch immer wieder die Grenze zu Belgien passiert wird: Insgesamt melden sich aus dieser Region derzeit 26 Schwäne. Die großflächigen Überschwemmungen u.a. im Emsland führen dazu, dass sich viele Tiere ganztägig auf den überfluteten Wiesen aufhalten, wo sie gleichzeitig Nahrung und sichere Schlafplätze vorfinden. Dies war auf unserer Exkursion am 7. Januar gut zu beobachten.
Einige Tiere halten sich außerdem in Dänemark (8), England und Frankreich (je 5) auf. Drei weitere Schwäne werden einen kürzeren Rückreiseweg haben, da sie direkt weiter im Osten überwintern: Kopernikus (031T) nutzt die Elbniederung bei Wittenberge, Hanna (021T) übernachtet seit mehreren Tagen auf den Bärenbrücker Teichen bei Cottbus und konnte dort auch bereits abgelesen werden. Den kürzesten Weg jedoch wird Maike (053T) haben, sie überwintert in Polen nahe der deutschen Grenze.
Eine besonders erfreuliche Sichtung stammt aus den Niederlanden: Dort konnte in der Woche vor Weihnachten mehrfach Anne (016T) mitsamt Partner und zwei Jungvögeln beobachtet werden.
Interessant war auch ein Ausflug, den Vincent (034T) Anfang des Jahres unternahm: am 2. Januar flog er aus dem nördlichen Emsland ca. 800 km auf die offene Nordsee hinaus bis Höhe Stavanger. In einer Schleife kehrte er dann zurück, erreichte die ostfriesische Küste in der Nacht zum 5. Januar und von da aus ging es wieder zurück ins Emsland. Dort hält er sich seitdem auf, nahezu am gleichen Ort, von dem er losgeflogen ist. Der Grund hierfür ist unklar.
Allen Beobachtern & Meldern herzlichen Dank!
