Neues Jahr, neue Schwäne

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Nach mittlerweile vier Jahren und tausenden Flugkilometern senden inzwischen von den in den Wintern 2021/22 und 2022/23 ausgebrachten 40 Sendern nur noch 23. Um unsere Datenbasis noch einmal zu erweitern und ausstehende Fragestellungen klären zu können, wurden daher bei drei Fangaktionen im Emsland in den letzten Wochen weitere 22 Sender ausgebracht.

Unsere Fragestellungen umfassen neben den Zugrouten und anderen, über die Senderdaten erfassbaren Themen auch Aspekte wie die Infektion mit Vogelgrippe, Bleivergiftungen oder Hinweise auf Jagden. Daher wurden die Schwäne auch daraufhin untersucht, so konnten beispielsweise einige Tiere geröntgt werden, um Schrotrückstände zu entdecken. Aus Großbritannien weiß man diesbezüglich, dass bis zu 30 % der Zwergschwäne Schrotrückstände zeigen, wenngleich sind diese Zahlen inzwischen etwas älter sind und der Trend zuletzt rückläufig war (Newth, Brown & Rees 2011, s. Literaturverzeichnis). Obwohl der Zwergschwan auf der ganzen Zugroute unter Schutz steht, wird die Art aber weiterhin (illegal) bejagt, der aktuelle Grad der Bejagung ist unbekannt.

Am Ende der Aktion kam doch noch die Sonne raus. ©NABU/F. Mohrwinkel
Standardmäßig werden die Schwäne auch vermessen. ©NABU/F. Mohrwinkel

Doch zurück zum Fang: Trotz meist widriger Wetterbedingungen wurden mit der Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer (vielen Dank!) insgesamt zwei Jungvögel, fünf Schwäne im 2. Lebensjahr und 15 Altvögel besendert (057T–059T, 061T–069T, 300T–309T). Außerdem wurden 21 normale Halsringe vergeben (gelb 081T–101T). Unter den besenderten Vögeln befinden sich auch ein Jungvogel und seine Mutter (der Vater und das Geschwistertier wurden beringt), sodass wir nun auch einmal eine Familie begleiten können.

Die neuen Senderschwäne werden bald auch auf der Senderkarte zu sehen sein, aus technischen Gründen jedoch mit etwas Verzögerung. Wir freuen uns wie immer über Meldungen von Sichtungen, sowohl von den neuen als auch von den alten Senderschwänen,  und ebenfalls von normal beringten Schwänen – gerade im Hinblick auf die am Samstag anstehende Synchronzählung!

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